„Meine Hoffnung ist, dass überall auf der Welt Menschen wie in Leipzig zusammenkommen, Courage zeigen, Risiken eingehen. Ich wünsche mir, dass Grenzen schwinden und Ost und West die Herausforderungen, die vor uns liegen, gemeinsam angehen.“

Oliver Bierhoff, Teammanager DFB, Quelle: Lichtfest

 

Das Element Licht spielt seit 2007 in Leipzig eine bedeutende Rolle. Denn in den Jahren 2007 und 2008 wurde von der der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH erstmals eine „Nacht der Kerzen“ veranstaltet.

Seit dem pflegt Leipzig eine lebendige Erinnerungskultur an den Herbst 1989. Hier wird in verschiedenen Veranstaltungen an die Ereignisse der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 erinnert. Entscheidendes Datum ist hier der 9. Oktober. Der Tag, an dem die große Montagsdemonstration 1989 über 70 000 Demonstranten sich mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ den bewaffneten Sicherheitskräften entgegen stellten. Die Friedliche Revolution war nicht mehr aufzuhalten. Damit hatten die Demonstranten in Leipzig entscheidend zum Sturz des DDR-Regimes beigetragen. Ihr gewaltloser Protest bereitete die Voraussetzung für den Mauerfall, die Einheit Deutschlands und Europas.

Herbst `89

1780614_707164962708690_4504671619606751637_nIn vielen großen und kleinen Orten demonstrierten die Bürger gegen das Regime. Aber Leipzig steht, wie kaum ein anderer Ort, nicht nur im nationalen Gedächtnis exemplarisch für die Friedliche Revolution. Der 9. Oktober 1989 wurde hier zum Tag der Entscheidung für den weiteren Fortgang der Demokratiebewegung.

Die Leipziger Nikolaikirche war das Zentrum der immer stärker werdenden Bewegung. Seit 1982 beteten hier die Menschen für den Frieden und die Menschenrechte. Ab Herbst 1988 versammelten sich jeden Montag immer mehr Menschen auf dem Nikolaikirchhof. Am 25. September 1989 fanden sie erstmals den Weg auf den Augustusplatz und auf den Leipziger Promenadenring. Sie waren Vorbild für die vielen weiteren Orte des Landes. Durch die mutige, gewaltlose Kraft der Montagsdemonstrationen wurde der 9. Oktober 1989 zu einem der bedeutendsten Tage der jüngeren deutschen Geschichte.

Deshalb ist der 9. Oktober für die Stadt Leipzig nicht nur ein wichtiges historisches Datum. Sie sieht sich vielmehr in der Verpflichtung, der Demokratie, der Gewaltlosigkeit und der Kritik auch heute noch Gehör zu verschaffen.

Quelle: Stadt Leipzig

Die Erinnerung

Der 9. Oktober ist, seit dem Jahr 2009 zum zentralen Termin im Jahr geworden. Denn seit diesem Jahr wird mit dem „Lichtfest“ der Friedlichen Revolution gedacht.

Zu den wichtigsten Programmpunkten gehören in jedem Jahr das Friedensgebet und die Rede zur Demokratie.

Die Friedensgebete, die bereits seit 1982 von Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen in der Nikolaikirche organisiert wurden, waren im September 1989 Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen. Zum Gedenken an den 9. Oktober 1989 finde das traditionelle Friedensgebet jährlich in der Kirche statt.

Die „Rede zur Demokratie“ bildet einen weiteren Höhepunkt der Gedenkfeierlichkeiten. Das diese in jedem Jahr unter einem anderen Länderschwerpunkt stehen, wird die immer von Persönlichkeiten gehalten, die sich um die Demokratie in Europa verdient gemacht haben.

Geplant und organisiert werden die offiziellen Veranstaltungen anlässlich der Friedlichen Revolution von der Stadt Leipzig, der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM) und der Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAJedes Jahr steht die Veranstaltung unter einem anderen Themenschwerpunkt. Dazu passend gestalten internationale Künstler dazu Bereiche des Innenstadt-Rings mit Video, Sound und Performance. Die Besucher formen dabei aus brennenden Kerzen vor der Oper die Worte „Leipzig 89“. Es ist vor allem dieser Moment des persönlichen stillen Gedenkens, von dem die Veranstaltung lebt. Kann doch jeder, der seine Kerze auf den vorbereiteten Tischen abstellt in dieser Situation sein eigenes „Friedensgebet“ sprechen, eigene Erfahrungen Revue passieren lassen und den Menschen, die damals den Mut aufbrachten sich Ihren Ängsten zu stellen, danken.

 

Beitragbilder:
Titelbild: „Eröffnungsrede an der Oper“ von David~. „´89“ Privataufnahme. „Licht-89“ von David~.

Stefanie Karg
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