Nach einer verdienten Kaffepause beginnt Session drei mit dem Beitrag von Prof. Dr. Matilde Groß, Dozentin im Studiengang Tourismusmanagement an der Hochschule Harz über „Die museale Besucherbefragung im digitalen Zeitalter“. Die Befragung von Besuchern ist in jedem Museum ein regelmäßiger Bestandteil zur Eigenanalyse. Dabei werden Fragen verfolgt, wie: Was vermittelt das Museum? Ist es Gesellschaftsorientiert? Was kommt beim Besucher an? Woher kommen die Besucher? Wie sind sie auf das Museum aufmerksam geworden? Der Beste Zeitpunkt diese Fragen vom Besucher beantworten zu lassen, ist es ihn direkt im Anschluss an seinen Besuch zu befragen. Groß stellt heraus, dass es wichtig ist regelmäßige Befragungen durchzuführen und dabei auch ganz bestimmte Daten, wie Anreise, Nutzung von Teilangeboten und auch Personendaten zu erfragen. Ein Projekt der Hochschule Harz zum Thema Besucherbefragung am Schloss Wernigerode stellte diese und weitere Fragen in den Mittelpunkt einer Befragungsreihe an Besucher und Nicht-Besucher, also Personen, welche sich in Wernigerode aufhielten, aber das Schloss nicht besichtigten. Im Vorfeld einer Befragungsreihe müssen zuerst entsprechende Themen zur Erfragung beschlossen werden. Im Zeitalter der Digitalisierung ist auch die Überlegung, auf welche Art man diese Befragung vornehmen möchte zu berücksichtigen. Ein klassischer Papierfragebogen sollte nicht mehr, als 10-15 Minuten der Zeit des Besuchers beanspruchen, genauso, wie eine persönlich-mündliche Befragung. Steht ein Terminal zur Verfügung, sind maximal 5-10 Fragen sinnvoll. Wichtige Fragen in der heutigen Zeit sind hierbei die Frage nach der Nutzung sozialer Medien. Wird ein Smartphone mitgeführt? Wenn ja, was wird damit gemacht? Werden Fotos direkt geteilt? Werden Zusatzinformationen abgerufen? Die Antworten auf Fragen dieser Art können helfen die eigene Social Media Strategie auszubauen und zu verbessern. Statt die Fragebögen auf Papier auszufüllen, kann ein Umsteigen auf computergestützte Geräte (eReader, Tablets) die Arbeit vereinfachen und so einfach Datensätze über Jahre vergleichen.

Zum Abschluss der dritten Session und somit der Fachtagung informiert Ulf Dräger, Vorsitzender des Museumsverbands Sachsen-Anhalt e.V. zu „E-culture – Digitale Strategien für Sachsen-Anhalts Museen entwickeln und umsetzen“. Er betont, wie außerordentlich wichtig es ist, die Sensibilisierung für die Perspektive des Besuchers nicht aus den Augen zu verlieren.

Zwischen zwei Vorträgen wurde zudem Dr. Stefan Rohde-Enslin von Ulf Dräger, dem Vorsitzenden des Museumsverbands Sachsen-Anhalt e.V. für seine bereits zehn Jahre währende Arbeit am Portal Museum digital ausgezeichnet.

Abschließend kann über die Fachtagung gesagt werden, dass die Wahl der Themenbereiche wieder einmal eine interessante Mischung aus den verschiedenen Bereichen digitaler Strategien darstellte. Sicher war nicht jedes Thema für jedes Museum zutreffend, aber es wurden viele Denkanstöße gegeben und Fragen aufgeworfen, mit denen sich die TeilnehmerInnen in ihren Einrichtungen auseinandersetzen können. Die Tagungsplanung bot ausreichend Platz für Diskussionsrunden. Die Abschlussdiskussionen verlief rege, wenn auch etwas holprig, da die veranschlagte Zeit, trotz Wegfall eines Vortrages, überschritten wurde, was zu merklicher Unruhe führte. Als gelungen hervorzuheben ist die Kaffeepause am Nachmittag und die, trotz straffen Zeitplans, ausreichende Mittagspause, mit dem Angebot in die Mensa der Hochschule einzukehren. Durch diese Pausen im Tagungsablauf konnte der Kontakt zu TeilnehmerInnen und ReferentInnen gepflegt werden. Zum Ende der Tagung verteilen sich die TeilnehmerInnen relativ schnell, was vor allem auf lange Anfahrtswege vieler TeilnehmerInnen zurückzuführen ist. Dennoch hat es viele Möglichkeiten für einen Dialog zwischen ReferentInnen und TeilnehmerInnen gegeben, was zu neuen Denkansätzen anregen konnte. Zusammenfassend kann die Tagung als interessant und aufschlussreich betrachtet werden aus der sicher viele das eine oder andere mitnehmen könnten. An dieser Stelle gilt der Dank dem Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V. für die Organisation und der Hochschule Harz für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.

Zur Tagung gab es den Hashtag #MuseumDigital19

Die Tweetwall kann hier eingesehen werden.

Im Anschluss an die Tagung hat Regional-TV Harz einen Bericht ausgestrahlt. Der Beitrag ist von 1.30 Min. bis 10.50 Min. zu sehen:

 

Hier geht es zum ersten Teil!

Stefanie Karg
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2 thoughts on “Auf dem Weg zur digitalen Strategie – Eine Fachtagung des Museumsverbands Sachsen-Anhalt e.V. – Teil 2”

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